Meine Familie ist so unordentlich! 4 Lösungsvorschläge

Eine Frau macht ein Bett die zweite Frau putzt den Boden in einem weissen Schlafzimmer

An vielen Vorträgen und bei Kundinnen zuhause höre ich immer wieder ähnliche Klagen über unordentliche Familienmitglieder wie:

„Mein Kind lässt den Schulthek und die Jacke einfach im Eingang auf den Boden fallen!“
„Mein Partner hinterlässt die Küche nach dem Kochen wie ein Schlachtfeld!“
„Die Spielsachen meiner Kinder verteilen sich in der ganzen Wohnung!“
„Mein Teenager lebt in einer schmutzigen Räuberhöhle!“
„Niemand versorgt die Sachen sofort nach Gebrauch wieder!“
„Ich räume die ganze Zeit auf aber sofort herrscht wieder Unordnung!“

Und sie möchten daher wissen:

„Wie kann ich meine Familie dazu bringen, auch Ordnung zu halten?“

Ich bin keine Psychologin, daher sind meine Tipps aus vielen Erfahrungen und gesundem Menschenverstand zusammengestellt.

1. Kommunikation

Offene und direkte Kommunikation ist generell im Leben das A und O, aber auch etwas vom Schwierigsten. Benennen Sie, was Sie stört, zum Beispiel mit vom US-amerikanischen Psychologen Thomas Gordon entwickelten Ich-Botschaften: „Wenn diese Sachen nicht wieder an ihren Platz verräumt werden, stört das mein Bedürfnis nach einer ordentlichen Wohnung und es ärgert mich.“ Vermeiden Sie unbedingt Sätze wie „Immer lässt ihr alle Spielsachen einfach herumliegen!“ „Nie räumst du die Küche nach dem Kochen auf!“

Achten Sie besonders auch auf die nonverbale Kommunikation, das heisst, auf Ihre Körperhaltung, Ihren Gesichtsausdruck und was Sie zwischen den Zeilen ausdrücken. Der Philosoph und Psychotherapeut Paul Watzlawick hat den berühmten Satz geprägt: „Man kann nicht nicht kommunizieren.“ Nebenbei: sein populärstes Buch „Anleitung zum Unglücklichsein“ kann ich Ihnen sehr ans Herz legen!

2. Geordnete Zonen definieren

Wenn Sie gerne kochen, möchten Sie gerne, dass die Küche immer aufgeräumt ist, das schmutzige Geschirr abgewaschen und die Arbeitsflächen frei sind. Oder es ist für Ihren guten Schlaf wichtig, dass im gemeinsamen Schlafzimmer keine getragenen Kleider herumliegen.

Der Eingang ist das erste, was man in der Wohnung sieht und sollte Sie mit einem guten Gefühl willkommen heissen, also auch aufgeräumt sein. Diese von den Ihnen definierten Bereiche müssen von allen Beteiligten in Ordnung gehalten werden. Es braucht seine Zeit, bis das für alle klar ist und sich alle daran halten, geben Sie nicht auf und kommunizieren Sie offen und ehrlich.

Üben Sie mit Ihren Kindern, dass sie nach dem Spielen die Spielsachen wieder in schöne Boxen in ihrem Kinderzimmer versorgen. Kleiner Tipp: Was länger herumliegt, können Sie zwischenzeitlich aus dem Verkehr ziehen, z.B. im Keller verstauen. Wenn sie nach ein paar Wochen niemand vermisst, können Sie die Spielsachen weitergeben oder die Kinder verkaufen sie an einem Flohmarkt.

Wenn diese Zonen definiert sind, dürfen die anderen Zimmer oder Bereiche in der Wohnung, die vorwiegend von nur einer oder zwei Personen benutzt werden, sich dauerhaft in deren Wohlfühl-Ordnung befinden. Räumen Sie dort nicht ungefragt auf und werfen Sie auf keinen Fall etwas weg, auch wenn es kaputt ist.

3. Zusammen aufräumen

Vereinbaren Sie eine feste Zeit, in der alle Familienmitglieder oder Mitbewohnenden zusammen aufräumen und putzen. Das kann wöchentlich oder monatlich sein, zwei Stunden oder einen Morgen dauern, je nach Grösse der Wohnung und der Familie und der schon bestehenden Grundordnung.

Bezeichnen Sie diese gemeinsame Zeit als Event, nachher wird z.B. noch zusammen gekocht, ein Ausflug gemacht oder ein Film geschaut. Im Idealfall wird es zu einer von allen akzeptierten Routine und der anstrengende dauernde Kampf gegen die Unordnung beschränkt sich auf diese definierte Zeitspanne. Das schenkt Ihnen Zeit und schont Ihre Nerven.

4. Akzeptieren, tolerieren

Der letzte aber wichtigste Tipp: nicht jeder sieht die Unordnung beziehungsweise seine/ihre Definition von Ordnung und Unordnung ist nicht die gleiche wie Ihre. Das müssen Sie als ordnungsliebende Person akzeptieren. Schauen Sie ab und zu einfach weg oder versuchen Sie, Ihren Frieden damit zu machen.

Sanktionen auszusprechen oder einfach nicht mehr aufzuräumen in der Hoffnung, dass es mit der Zeit den Mitbewohnenden auch nicht mehr wohl ist, ist nicht zielführend und der Stimmung gar nicht zuträglich. Sehen Sie auf jeden Fall davon ab, denn Sie werden vermutlich die einzige sein, die sich über das wachsende Chaos aufregt.

Als Teenager hatte ich ein riesiges Chaos in meinem Zimmer und ich habe es auch nie geputzt, aber meine Mutter hat mich so leben lassen, dafür bin ich ihr heute noch dankbar. Erst meine damalige Schulfreundin hat mir gezeigt, dass sie das graust und hat mit mir zusammen staubgesaugt und aufgeräumt Über mich. Diese Puff-Phase hat sich aber nach der Pubertät ins Gegenteil verkehrt, also halten Sie durch!

Können Sie mit diesen Tipps etwa anfangen?
Haben Sie andere Vorschläge?
Hinterlassen Sie mir gerne einen Kommentar und ich werde die Tipps ergänzen.

Ihre Karin Treichler

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