Ein Tipp für einen berührenden Spielfilm über einen Minimalisten, der auf eine Frau mit dem Messie-Syndrom trifft.
Fynn besitzt nur 100 Dinge. Marlen hingegen hat ihre Wohnung vollgestellt mit Gegenständen, die sie vererbt bekommen, in aller Welt gesammelt oder von der Strasse „gerettet“ hat. Fynn setzt aus Versehen seine Mietwohnung unter Wasser und sucht Hilfe und Unterschlupf bei seiner Nachbarin Marlen, die normalerweise niemand in ihre Wohnung lässt. Beide leben neben ihrer Arbeit zurückgezogen und einsam. Nach anfänglich gegenseitigem Unverständnis über die Lebensweise des anderen beginnt eine zarte Freundschaft.
Sie lockt ihn aus der Reserve und zeigt ihm die Grenzen des minimalistischen Lebens auf, zum Beispiel mit dieser interessanten Frage: Was er denn mache, wenn er nur eine Büroklammer brauche, dann müsse er ja ein ganzes Pack kaufen, entsorge er dann den Rest? Marlen sieht aber auch ein, dass sie viel zu viele Dinge hat und Hilfe braucht. Zumal der Verwalter wegen der defekten Heizkörper in drei Tagen in ihre Wohnung muss und sie Angst hat, dann auf der Strasse zu landen. Fynn möchte ihr beim Ausmisten helfen und wendet dabei viele klassische Methoden eines Ordnungschoach an wie: Das ist ja kaputt und kann weg; Davon machst du jetzt eine Foto und brauchst dann den Gegenstand nicht mehr; Wenn dich das an deine grosse Liebe erinnert, gib ihm einen besonderen Platz. So einfach ist das Wegwerfen – ausser den Dingen ihres Ex-Mannes, die sie kurzerhand aus dem Fenster wirft – dann aber doch nicht.
Fynn findet am Schluss eine kreative, schöne Lösung, die realistischerweise in der Kürze der Zeit unmöglich zu bewerkstelligen wäre, aber in einem Film ist ja alles möglich