Florian David Fitz: 100 Dinge, 2018

film

Konsumverzicht für 100 Tage: wer hält länger durch, Toni oder Paul?

Zwei äusserst konsumorientierte Freunde und Geschäftspartner wetten, dass sie 100 Tage mit nur 100 Dingen überstehenden. Mit so wenig Gegenständen leben tatsächlich Minimalisten, das müsste also möglich sein. Toni und Paul beginnen aber extrem, sie schliessen – nach einem wichtigen Geschäftsanlass gar nicht mehr nüchtern – all ihre Wertsachen in eine Lagerhalle und dürfen je nur einen Gegenstand pro Tag heraus holen. Sie wachen sie an einem kalten Wintermorgen nackt in ihren riesigen leeren Lofts auf und holen logischerweise zuerst wärmende Mäntel. Nach und nach entscheiden sie sich aber für unterschiedliche Dinge, je nachdem, was ihnen am Wichtigsten ist.

In Gesprächen miteinander, mit den Eltern und der Grossmutter wird erörtert, ob wir die Dinge wirklich besitzen oder diese nicht eigentlich uns und weshalb Konsum nicht glücklich macht. In der Lagerhalle treffen sie zudem auf eine junge Frau, die ein belastendes Geheimnis mit sich trägt und Toni den Kopf verdreht.

Den Beginn des Filmes fand ich spannend, ich habe mir auch überlegt, was ich in welcher Reihenfolge holen würde. Wäre mir eine Matratze wichtiger als die Zahnbürste? Auf jeden Fall gehörte bei mir die Kaffeemaschine nicht zu den 100 Gegenständen… Wie bei fast allen Komödien drehte der Fokus dann aber auf die vorhersehbare Liebesgeschichte und auf zum Teil klischeehafte Sprüche über unsere konsumorientierte Welt, die vergessen hat, dass zwischenmenschliche Kontakte eigentlich das Lebenswerteste sind. Trotzdem ein empfehlenswerter Film mit tollen Schauspielerinnen und Schauspielern und vielen berührenden Momenten.

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